Ein würziges Schweinesteak, ein Grillspieß oder ein ganzes Schweinefilet vom Grill – saftiges Schweinefleisch ist immer wieder ein Highlight. Im Supermarkt und beim Metzger erhältst du in den Sommermonaten eine große Auswahl an fertig mariniertem Fleisch. Doch leider haben diese Marinaden häufig einen künstlichen Beigeschmack. Außerdem lässt sich wegen der dominanten Marinade oft nur schwer beurteilen, wie frisch das Fleisch ist, das dich in der Auslage anlacht. Deshalb gilt die Devise: Mariniere dein Fleisch am besten selbst! Doch wie kannst du Schweinefleisch marinieren?
Inhaltsverzeichnis
Schweinefleisch vorbereiten: Was du vor dem Marinieren tun solltest
Du hast die Gelegenheit, beim Metzger frisches, hochwertiges Schweinefleisch zu kaufen? Dann solltest du unbedingt zuschlagen. Wir verraten dir, wie du das Fleisch perfekt für das Marinieren vorbereitest. Zunächst musst du dein Schweinefleisch parieren. Mit einem scharfen Messer entfernst du hierbei die Sehnen, die Silberhaut und das Fett des Fleischs. Das Parieren ist wichtig, damit sich das Fleisch nach dem Grillen gut schneiden und kauen lässt. Je schärfer dein Messer ist, desto präziser kannst du arbeiten. Achte darauf, beim Entfernen der Sehnen, der Silberhaut und des Fetts die Fleischfaser so wenig wie möglich zu verletzen.
Wenn du Schweinefleisch marinieren willst, solltest du es vorher in die gewünschte Form schneiden. Schneide das Fleisch immer quer zur Faser. Ob Streifen, Quadrate oder Steaks – alles ist möglich. Wenn du unsicher bist, welches Stück vom Schwein du für welches Gericht nutzen kannst, lass dich am besten von deinem Metzger des Vertrauens beraten.
Steaks müssen vor dem Marinieren und Grillen natürlich noch plattiert werden. Klassische Fleischklopfer können die Fleischfaser zerstören. Deshalb ist es besser, einen Pfannenboden oder ein sogenanntes Plattiereisen zu verwenden. Oft reicht es auch, die Fleischscheibe mit den Handballen in die gewünschte Form zu bringen. Achte darauf, dass deine Steaks ungefähr gleich dick sind, damit du beim Grillen die Kontrolle über die Garzeiten behältst. Außerdem sollten die Scheiben keine Wölbungen aufweisen.
Schweinefleisch marinieren: Das brauchst du zum Marinieren
Zum Marinieren von Schweinefleisch brauchst du hochwertiges und gut vorbereitetes Fleisch, eine passende Marinade, einen Gefrierbeutel oder eine verschließbare Kunststoffdose und etwas Geduld. Wichtig ist, dass das Fleisch von der Marinade bedeckt ist. Am einfachsten funktioniert das in einem Gefrierbeutel, den du mit einem Clip sorgfältig verschließt. Falls du das Fleisch in einer Kunststoffdose einlegst, musst du es nach einigen Stunden wenden. Wichtig: Das marinierte Fleisch sollte während der Marinierzeit die ganze Zeit im Kühlschrank gelagert werden. Wenn die Kühlkette zu lange unterbrochen wird, kann es zu Bakterienbildung kommen. Ganz besonders beim Grillen im Sommer solltest du deshalb vorsichtig sein.
Zum Thema Geduld sei gesagt, dass ein Steak mindestens vier Stunden Marinierzeit benötigt. Je länger die Marinierzeit, desto besser ist der Geschmack. Deshalb ist es am besten, wenn du Schweinefleisch über Nacht einlegst. Mehr als 24 Stunden sind aber nicht nötig. Je kleiner die Fleischstücke (Gyros zum Beispiel), desto kürzer musst du das Fleisch marinieren. Wenn du das Fleisch vakuumierst, kannst du die Marinierzeit um mehr als die Hälfte verkürzen.
Marinieren Schritt für Schritt erklärt
- Bereite eine Marinade deiner Wahl zu und gib diese in einen Gefrierbeutel oder in eine verschließbare Dose.
- Bereite das Fleisch vor und schneide es in passende Stücke.
- Gib das Fleisch in die Marinade und sorge dafür, dass es gleichmäßig bedeckt ist.
- Wende das Fleisch ggf. nach der Hälfte der Marinierzeit.
- Lass das Fleisch im Kühlschrank mindestens vier, besser aber 12-16 Stunden durchziehen.
- Nimm das Fleisch eine Stunde vor dem Grillen aus dem Kühlschrank. Streife es mit einem Küchentuch gründlich ab und tupfe es trocken. Bleibt Marinade am Fleisch haften, entstehen unter Umständen giftige Stoffe, außerdem verbrennt das Grillgut schneller.
- Entsorge die übrig gebliebene Marinade oder nutze sie, um das Fleisch während des Grillens noch einmal dünn damit zu bepinseln.
Tipp: Natürlich zählt das nicht nur für Schweinefleisch. Das Prinzip lässt sich auch zum Geflügel oder Rindfleisch marinieren anwenden.
Welche Arten von Marinaden gibt es?
Wenn du Schweinefleisch marinieren möchtest, kannst du unterschiedliche Arten von Marinaden verwenden. Letztlich ist es immer eine Frage des Geschmacks, welche Marinade die beste ist. Die klassischste Version ist eine Marinade auf Ölbasis, die meist mit Kräutern, Gewürzen und Knoblauch gemischt wird. Außerdem gibt es saure Marinaden, die neben Öl auch Zitronensaft oder Essig enthalten. Diese Marinaden lassen das Fleisch herrlich zart werden. Auch Marinaden mit Bier sind säurehaltig und schmecken hervorragend, wenn du saftige Steaks zubereiten willst. Süße Marinaden werden besonders oft im asiatischen Raum verwendet und überraschen im Sommer mit fruchtigen Aromen. Darüber hinaus werden cremige Marinaden auf Joghurt- oder Tahini-Basis immer beliebter. Auch Buttermilch eignet sich in diesem Kontext sehr gut als Basiszutat.
Und natürlich geben auch wir unseren Senf zum Reizthema Salz in der Marinade: Salz entzieht dem Grillgut Flüssigkeit. Bei Gemüse wie Zucchini ist das wünschenswert, bei Fleisch eher nicht. Deshalb ist es grundsätzlich besser, dein Schweinefleisch erst nach dem Grillen zu salzen. Stell einfach eine große Salzmühle auf den Tisch, dann kann jeder sein Fleisch nach seinen eigenen Vorlieben salzen.
Unsere Top-20-Schweinefleisch-Marinaden
Hier stellen wir dir unsere Top-20-Schweinefleisch-Marinaden vor. Unser Tipp: Probiere alle nacheinander aus. Die Grillsaison ist schließlich lange genug für kulinarische Neuentdeckungen.
1. Schnelle Marinade für gegrillten Schweinebauch
Gib 2 EL Sonnenblumenöl, 1 EL Senf, 1 TL Currypaste aus dem Asialaden, 1 TL Ancho-Chiliflocken, 1 TL Blütenhonig und 3 fein gehackte Knoblauchzehen in einem Topf. Gieße 125 ml Wasser und 1 TL Gemüsebrühe hinzu. Würze alles kräftig mit frisch gemahlenem Pfeffer. Bringe die Flüssigkeit zum Kochen und lass sie anschließend knapp unter dem Siedepunkt 15 Minuten ziehen. Nun lässt du die Marinade abkühlen und gibst sie zum Fleisch.
2. Köstliche Honigmarinade
Diese Honigmarinade eignet sich ideal für Schweinebauch und Schweinespieße. Mische 1 EL frisch gepressten Orangensaft mit 2 fein gehackten Knoblauchzehen und 2 EL geröstetem Sesam in einer Schüssel. Gib einen EL Sojasauce und 2 EL Honig hinzu und vermische alles gründlich mit dem Schneebesen.
3. Kümmelmarinade für Schweinesteaks
Diese Marinade reicht für ca. 4 große Steaks: Mische 100 ml Rapsöl mit 2 gehackten Knoblauchzehen, einer fein gehackten Zwiebel, 1 EL Majoran, einem TL Thymian und der abgeriebenen Schale von einer halben Zitrone in einer Schüssel und gib einen TL Kümmel hinzu. Vermische alles gründlich und mariniere die Steaks für mindestens 4 Stunden.
4. Heiß und lecker: scharfe Steakmarinade
Diese Marinade sorgt für feurige Schärfe. Mische 75 g gehackte Zwiebel mit 4 in feine Scheiben gehobelten Knoblauchzehen. Zerkleinere 4 Chilischoten und 1 TL schwarze Pfefferkörner im Mörser und mische alles in einer Schüssel mit 75 ml Chiliöl, einem EL Ketchup, einem EL Tomatenmark und einem TL Sambal Olek und schmecke alles mit geräuchertem Paprikapulver ab.
5. Knoblauch-Joghurt-Marinade
Sommerlich-frisch kommt diese Marinade daher, für die du zwei gepresste Knoblauchzehen mit einem halben Becher Naturjoghurt, frisch gemahlenem Pfeffer, einem TL Paprikapulver und 3 EL extra nativem Olivenöl vermischst.
6. Joghurt-Senf-Marinade
Diese Joghurt-Senf-Marinade eignet sich nicht nur hervorragend zum Marinieren von Schweinefleisch, sondern lässt auch dein Hühnchenfleisch herrlich zart werden. Vermische einen Becher Naturjoghurt mit einem EL Honig, einem EL Senf, einer gehackten Knoblauchzehe und einem EL Kräuter der Provence mit dem Schneebesen zu einer homogenen Marinade.
7. Orientalische Tahini-Marinade
Mische 4 EL Tahini mit dem frisch gepressten Saft einer Limette, 3 gehackten Frühlingszwiebeln, 2 gepressten Knoblauchzehen, 2 TL Paprikapulver, 1 TL Kreuzkümmel und 4 EL Wasser. Die Marinade lässt sich anfangs nur schwer durchrühren, nach zwei Minuten wird sie herrlich cremig.
8. Buttermilchmarinade
Für die Buttermilchmarinade hackst du eine große Zwiebel in kleine Würfel und mischst sie mit einem großen EL geriebenem Ingwer. Würfle eine rote Paprikaschote klein und verrühre alles mit 250 ml Buttermilch, einem EL Tomatenmark und einem TL Agavendicksaft. Schmecke die Marinade mit gemahlenem Pfeffer und optional Knoblauchpulver ab.
9. Buttermilchmarinade mit Worcestersoße
Für diese würzige und schnell zubereitete Buttermilchmarinade mischst du 300 ml Buttermilch mit einem EL Worcestersoße und dem Saft einer frisch gepressten Limette. Diese Marinade ist perfekt für Schweinefilet und Schweinespieße.
10. Curry-Marinade mit Ahornsirup
Mische 2 EL Crème fraîche mit 2 EL Barbecuesoße, einem TL Curry, 2 EL Rapsöl und 2 EL Ahornsirup mit dem Schneebesen durch und schmecke die Marinade kräftig mit frisch gemahlenem Pfeffer ab.
11. Barbecue Marinade
Diese Marinade ist ein Klassiker und schmeckt nicht zur zu Spareribs hervorragend. Mische 5 EL Ketchup mit 5 EL Barbecue-Soße, 5 EL Honig, 3 EL Worcestersoße und 2 EL Balsamico. Gib 1 EL Senfkörner und 1 EL bunte Pfefferkörner zur Marinade und lass das marinierte Fleisch vor dem Grillen am besten über Nacht durchziehen.
12. Asiatische Marinade
Für diese asiatische Marinade mischst du 3 EL Sesamöl mit 3 EL Fischsoße und 4 EL Sojasoße. Gib eine gehackte Chilischote, 1 EL geriebenen Ingwer, den Saft einer Limette, eine halbe Tasse gehackten Koriander, 1 EL Honig und eine Tasse Olivenöl in eine Schüssel und verrühre alles kräftig.
13. Afrikanische Marinade
Diese Marinade auf Ölbasis sorgt für gute Laune! Mische 2 gehackte Zwiebeln, 5 EL Sonnenblumenöl mit 1 EL Majoran, 2 gehackten Peperoni, den Blättern eines Salbeizweigs und frischem Thymian in einer Schüssel und schmecke die Marinade mit schwarzem Pfeffer ab.
14. Fruchtige Apfelsaftmarinade
Mit ihren fruchtig-scharfen Aromen ist diese Marinade ein Hit! Mixe 8 EL mittelscharfen Senf mit 5 EL naturtrübem Apfelsaft, 2 EL Currypulver, 2 EL Rapsöl und einer gehackten Knoblauchzehe. Schmecke die Marinade mit einem halben TL Cayennepfeffer kräftig ab.
15. Orangenmarinade
Die Orangenmarinade eignet sich perfekt für zarte Schweinefleischspieße. Presse 2 Orangen aus und gib 10 Korianderkörner, 2 EL Pfefferkörner, etwas frischen Thymian und eine halbe Tasse Olivenöl hinzu. Alles gut durchrühren und die Fleischwürfel in der Marinade für mindestens 6 Stunden ziehen lassen.
16. Pfeffermarinade für Steaks
Unsere Pfeffermarinade verleiht deinen Steaks den nötigen Pfiff. Streife die Nadeln von zwei Rosmarinzweigen ab und gib sie mit 2 EL Pfefferkörnern in den Mörser. Drücke Rosmarin und Pfeffer nur leicht mit dem Stößel an, damit sich die Aromen entfalten. Vermische 5 EL Olivenöl mit 3 EL Honig und gib die Rosmarin-Pfeffer-Mischung hinzu.
17. Altbiermarinade nach Düsseldorf-Art
Vermische eine Dose Altbier (ca. 300 ml) mit 75 g körnigem Senf und 1 EL Blütenhonig. Würze die Marinade mit frisch gemahlenem Pfeffer und 1 EL Majoran. Nach Belieben kannst du auch Zwiebelringe schneiden uns dazu geben. Die Altbiermarinade lässt Steaks angenehm zart werden und überrascht mit einer würzigen Note.
18. Essigmarinade
Du liebst kroatische Küche? Dann ist diese Essigmarinade optimal für dich. Verdünne 8 EL Essig mit einem halben Liter Wasser. Schneide 3 Zwiebeln in dünne Ringe und hacke einen halben Bund Koriander. Bringe die Wasser-Essig-Mischung zum Kochen, gib die Zwiebelringe hinzu und lass alles abkühlen. Mische nun den Koriander unter und lege das Fleisch über Nacht in der Marinade ein.
19. Fruchtige Tomatenmarinade
Mische 5 EL Ketchup mit 1 EL Kräuteressig, 1 TL Tabasco, 2 gehackten Knoblauchzehen, 1 TL italienische Kräuter, ein EL Senf und 1 EL Rapsöl. Kinder und Erwachsene lieben diese fruchtige Marinade abgöttisch!
20. Scharfe Wasabi-Marinade
Diese Marinade ist nur was für echte Grillhelden! Mische 3 EL Sojasoße, 1 TL Fischsoße, 1 TL rosenscharfes Paprikapulver, 3 EL Sesamöl, 3 EL gehackte Minze, 1 EL gehackten Koriander, 2 gehackte Knoblauchzehen und 25 g Wasabipaste in einer Schüssel. Verdünne die Marinade mit einer Mischung aus 100 ml Wasser und 200 g passierten Tomaten.