Inhaltsverzeichnis
- 1 Gasgrill Wartung Checkliste:
- 2 Zunächst: Wie funktioniert der Gasgrill?
- 3 Wartungskriterien für das sichere und sorgenlose Gasgrillen
- 4 Die Wartung der Gasflasche
- 5 Der Gasschlauch – Leckage und Dichtheit überprüfen
- 6 Der Druckminderer – Funktion und Anschluss
- 7 Die Überprüfung der Zündung
- 8 Tipps und Tricks für die Reinigung
- 9 Die Reinigung der Brenner
- 10 Die Reinigung und Funktionsprüfung des Infrarotbrenners
- 11 Reinigung der Grillroste
- 12 Die Reinigung der Fettwanne
- 13 Fazit zur Gasgrill – Wartung
Eine komplette Gasgrill Wartung ist mindestens ein mal jährlich ein wichtiges Thema für alle Grillmeister. Damit ihr vollkommen sicher und mit Freude in die neue Grillsaison starten können geben euch hier eine umfangreiche Checkliste an die Hand, mit welcher ihr den Frühjahrsputz an eurem Gasgrill durchführen könnt.
Gasgrill Wartung Checkliste:
Auch wenn der Gasgrill als solcher einfach zu bedienen ist, so handelt es sich dennoch um ein komplexes wie vielschichtiges technisches Gerät. Mit der explosiven Substanz Gas ist nicht zu spaßen. Ohne eine penibel und genaue Gasgrill – Wartung besteht die Gefahr einer Leckage mit der Folge, dass Gas austritt und auch verpuffen kann.
Die Folgen sind neben einem defekten Gerät sicherlich auch Verbrennungen. Hier kann es gefährlich werden! Die heutigen Gasgrills der namhaften Hersteller sind mit ihren Marken und Modellen aber allesamt sicher und risikofrei zu bedienen: Das A und O ist aber auch hier die Kontrolle von gasführenden Teilen, sprich von undichten Stellen zwischen Gasflasche und Gasgrill und die Kontrolle von technischen Funktionen der Brenner und Gasleitungen.
Zunächst: Wie funktioniert der Gasgrill?
Im Gegensatz zum Holzkohlegrill wird beim Gasgrillen die Grillwärme durch das Verbrennen von Gas erzeugt, üblicherweise mit Butan oder mit Propan. Das Gas befindet sich in einer Gasflasche, welche mit einem Gasschlauch inkl. Druckminderer direkt mit dem Gasanschluss des Grills verbunden wird.
Unterhalb der Grillfäche befinden sich die Gasbrenner. Sobald ein Drehregler aufgedreht wird, strömt das Gas in den Brenner und wird mit Hilfe einer Elektrode durch einen Funken gezündet.
Damit alles gefahrlos, sicher und reibungslos funktioniert, bedarf es neben einer sach- und fachgerechten Pflege auch der gründlichen technischen Wartung des Gasgrills. Mit unserem Guide zur korrekten Wartung deines Gasgrills kannst du sicher in die neue Grillsaison starten!
Wartungskriterien für das sichere und sorgenlose Gasgrillen
Die nachstehenden Punkte sind gewissenhaft zu überprüfen und durchzuführen, damit du auf jeden Fall optimal vorbereitet und vor allem sicher in die Grillsaision starten kannst:
Die Wartung der Gasflasche
Der Inhalt einer Gasflasche als Druckbehälter steht unter hohem Druck. Die kleinere Variante der Gasflasche ist eine Gaskartusche. Geprüft werden sollte, dass der Gasanschluss sowie die Oberfläche der Flasche nicht beschädigt ist und das Ventil ordnungsgemäß verschlossen ist.
Ergänzend dazu: Auch der Inhalt der Gasflasche kann mit Hilfe einer Personenwaage überprüft werden, um z. B. einschätzen zu können, wie viel Gasvorrat noch vorhanden ist.
Zur Überprüfung verwendet man die beiden relevanten Flaschenaufschriften für das Gewicht:
- Tara steht für Leergewicht
- Propan für das Gewicht bei maximaler Füllung
Der Gasschlauch – Leckage und Dichtheit überprüfen
Das Allerwichtigste beim Überprüfen des Gasanschlusses ist festzustellen, ob der Schlauch als Gasleitung porös ist, das heißt durchlässig, durchlöchert oder lufthaltig ist.
Sollte ein Schlauchbruch oder eine Durchlöcherung vorliegen, dann empfiehlt sich ein sofortiger Austausch des Gasschlauchs. Gasgrills werden mit handelsüblichen Gasschläuchen inkl. Druckminderer betrieben. Sie sind in Grillfachgeschäften, Baumärkten und auch über die jeweiligen Grillhersteller selbst erhältlich. Mit einem solchen Austausch muss nach zwei spätestens drei Grillsaisons gerechnet werden. Hierzu gibt es in der Bedienungsanleitung bei fast allen Geräten einen klaren Hinweis des Herstellers.
Kleinere und kleinste Leckagen bis hin zum kaum wahrnehmbaren Rissen lassen sich mit einer ebenso simplen wie sicheren Methode erkennen. Im Verhältnis Eins zu eins werden in einer Schüssel Seifenlauge und Wasser vermischt. Die fragliche Stelle des Gasschlauchs wird mit diesem Gemisch bepinselt. Nun wird der Gasfluss geöffnet. Das untrügerische Zeichen für eine Leckage ist die Bläschenbildung an den beschädigten, bzw. undichten Stellen.
Jetzt ist ausschlaggebend, an welcher Stelle das der Fall ist. Sofern die Leckage z. B. am Druckminderer oder direkt am Gasanschluss (nicht am Schlauch selbst!) ist, lohnt sich ein Versuch mit nachspannen der Verschrsubung z.B. mit einer Rohrzange. Bei einem undichten Gewinde hilft auch Dichtungshanf aus dem örtlichen Baumarkt.
Wenn das nicht hilft, sollte ein Austausch von Gasschlauch und Druckminderer erfolgen.
Der Druckminderer – Funktion und Anschluss
Mit dem Druckminderer wird sichergestellt, dass der Eingangsdruck des Grills auf den Ausgangsdruck der Gasflasche eingestellt ist, sozusagen mit ihm kompatibel ist. Ein Druckminderer mit Überdrucksicherung sorgt beispielsweise dafür, dass der hohe Druck von bis zu 16 bar aus dem Gasbehälter auf ein für das angeschlossene Gerät vorgesehenes Maß von 50mbar (in anderen Ländern auch 30mbar) reduziert, sprich gemindert wird.
Der Druckminderer besteht aus den beiden wesentlichen Bauteilen Sensor und Ventil. Im Rahmen der Gasgrill – Wartung wird der Druckminderer ausgetauscht, wenn z. B. keine Leckage vorhanden ist, die Anschlüsse alle ordnungsgemäß sind und der Grill beispielsweise eine zu hohe oder zu niedrige Leistung erzielt.
Voraussetzung für die korrekte Einschätzung ist hier natürlich, dass die Gasleitungen, Gasbrenner und Gasventile des Grills selbst alle intakt sind.
Die Überprüfung der Zündung
Oft ist nach der kalten und feuchten Jahreszeit die Zündung nicht mehr funktionstüchtig. Wir verraten dir wie du herausfinden kannst, welche Bauteil ersetzt werden muss, damit dein Gasgrill wieder problemlos zündet.
Bei der Elektrozündung wird ein Impuls von einer Batterie aus per Knopfdruck in die Elektrode am Gasbrenner geleitet. Bei der Piezozündung wird der Funke durch Reibung im Zündknopf erzeugt. Das typische „Klack“-Geräusch ist beim Betätigen zu hören.
1. Überprüfe zunächst ob beim Betätigen des Knopfes bei der Elektrozündung ein „klick-klick-klick….“ zu hören ist. Bei der Piezozündung hörst du ein lautes „Klack“.
Wenn nein: | Wenn ja: |
– Elektrozündung: Wechsle die Batterien in der Zündung. Entweder direkt den Knopf abschrauben und die dahinter sitzende Batterie entnehmen oder im Unterschrank bzw. hinter der Bedienblende das Batteriefach ausfindig machen und Batterien wechseln. – Piezozündung: Der Knopf ist defekt und muss ausgetauscht werden. | Weiter zu Schritt 2 |
2. Überprüfung des Zündfunken
Deine Zündung funktioniert, aber der Brenner zündet trotzdem nicht? Entnehme den Grillrost über dem zu zündenden Brenner, so dass du die Elektrode gut erkennen kannst. Betätige erneut den Zündknopf. Siehst du den Funken welcher aus der Elektrode kommt?
Wenn nein: | Wenn ja: |
Das Kabel, welches vom Zündknopf zur Elektrode führt ist sehr wahrscheinlich defekt und muss ausgetauscht werden. Hierzu können wir dir gerne helfen und das korrekte Kabel für dich bestellen. Kontaktiere dazu einfach kurz unseren Service und halte die genaue Bezeichnung (Hersteller, Modell, Artikelnummer?) deines Grills bereit. | Weiter zu Schritt 3 |
3. Überprüfen der Ausrichtung des Zündfunkens
Als letzten Punkt kannst du nun noch die Ausrichtung der Elektrode direkt am Brenner überprüfen. Die Elektrode ist manchmal, vielleicht durch die Reinigung der Grillwanne mit einer Bürste, etwas verbogen, so dass der Funke nicht mehr nah genug an den Gasfluss heranreicht.
Du kannst die Elektrode einfach vorsichtig wieder ein wenig näher an den Gasaustritt biegen. 1-2 mm reichen manchmal schon aus, damit der Brenner wieder problemlos zündet.
Erfahre in unserem Magazin Beitrag mehr über den sicheren Umgang mit der Gasflasche und worauf man achten sollte.
Tipps und Tricks für die Reinigung
Neben den technischen Funktionen und Bauteilen spielt auch die Reinigung der einzelnen Teile eine sehr wichtige Rolle bei der Gasgrill Wartung. Werden z.B. Fettwanne oder Brenner nicht gereinigt, kann es hier zu Fettbrand oder auch Beschädigungen durch eingebrannte Fettreste kommen.
Die Reinigung der Roste erfolgt dabei immer direkt nach dem Grillen, genauso die Reinigung der Fettauffangschale. Die Reinigung direkt nach dem Grillen hat übrigens auch den Vorteil, dass der Grill noch warm ist und die Marinaden- und Fettreste noch flüssig und dadurch einfach zu entfernen sind. Im erkalteten Zustand ist es bedeutend schwerer den Grill wird ausreichend sauber zu bekommen.
Bei den Brennern selbst genügt ein Reinigungsintervall von 6-12 Monaten. Je nachdem wie oft gegrillt wird. Beim Infrarotbrenner muss darauf geachtet werden, dass er nach dem Grillen nicht direkt ausgeschaltet wird, sondern noch ein paar Minuten nachbrennen kann, damit die Rückstände verbrennen können. Die Reinigung sollte daher individuell, je nach Verschmutzung immer direkt erfolgen.
Nach der Reinigung sollte man eine Grill Abdeckhaube verwenden, um den Grill vor weiteren Verschmutzungen zu schützen. Im nachfolgenden sind die einzelnen Punkte der Reinigung im Rahmen der Gasgrill Wartung aufgeführt.
Die Reinigung der Brenner
Bei allen Gasgrills können die Brenner im Rahmen der Wartung und Reinigung entnommen werden. So lässt sich der Brenner gut reinigen und kann evtl. auch mit einem Kompressor durchgeblasen werden, damit sichergestellt ist, dass alle Öffnungen wieder frei sind.
Sehr oft sind die Brenner durch Staub, Pollen oder eingebrannte Fett-/Marinadenreste verstopft. Wird der Grill über längere Zeit nicht benutzt und steht trocken und geschützt, kann es sogar passieren, dass Spinnweben die kleinen Öffnungen verstopfen.
Die Brenner können normalerweise sehr einfach entfernt werden. Häufig sind sie mit einem Sicherungsstift am hinteren Ende fixiert. Dieser wird einfach herausgezogen und der Brenner kann nach oben herausgezogen werden.
Auch das Ventil, welches direkt hinter den Drehknöpfen im Innenbereich der Brennerwanne sitzt, kann z. B. wenn ein Brenner nicht mehr die gewünschte Leistung erzielt, verstopft sein. Das Problem ist ganz leicht mit dem Durchstoßen mit Hilfe einer Nadel zu beheben.
Die Reinigung und Funktionsprüfung des Infrarotbrenners
Den Anschluss der Gasleitung prüfen ist vergleichbar wichtig wie das Demontieren, Reinigen und anschließende Montieren des Infrarotbrenners. Mit dem Ausklopfen und Abbürsten dieses Zubehörs werden Fremdkörper entfernt, die sich seit den vergangenen Benutzungen festgesetzt haben.
Wird hier keine Reinigung vorgenommen, können vermehrt Fettbrände entstehen oder der Brenner erzeugt nicht mehr die gewohnte Hitze, was dann das Grillergebnis und auch den Grillspaß erheblich beeinträchtigt. Nach dem Grillen sollte daher der Keramikbrenner nicht direkt ausgeschaltet werden, da das Fett dann erkaltet und die Poren verstopft. Lieber „ausbrennern“ lassen.
Reinigung der Grillroste
Nicht nur aus hygienischen Gründen müssen die Grillroste regelmäßig gereinigt werden. Wenn ein Grillrost mehrere Male mit viel Marinade und fettigem, tropfenden Fleisch in Kontakt gekommen sind, passiert Folgendes:
Das Fett tropft an den Streben herunter, wobei ein kleiner Rest als Tropfen an der Unterseite des Grillroste verbleibt. Nach dem Grillen erkaltet das Fett bzw. die Marinade und bleibt an der Unterseite kleben. Die Oberseite wurde allerdings gut vom Grillmeister abgebürstet. Die Unterseite der Grillroste hat er vergessen.
Schaltet der Grillmeister jetzt seinen Grill das nächste Mal ein und heizt ihn hoch, tropfen die wieder flüssig gewordenen Marinaden- und Fettreste direkt nach unten auf die Flammebleche. Ab einer gewissen Menge an Fett können hier Fettbrände entstehen die den kompletten Grill unbrauchbar machen.
Daher gilt: Bei häufigem Grillen mit stark mariniertem Grillgut oder tropfenden Bratenstücken oder Hähnchen müssen die Roste gründlich von beiden Seiten gereinigt werden.
Die Reinigung der Fettwanne
Die Fettwanne sitzt unterhalb der Brenner und fängt sämtliches heruntertropfendes Fett auf. Sie sollte je nach Häufigkeit der Benutzung alle 3-4 Wochen gereinigt werden. Fettreste können sonst in das Material einbrennen und die Wanne sogar zerstören.
Unterhalb der Fettwanne hängt eine weitere Fettauffangvorrichtung. Die Fettschale ist wesentlich kleiner und nimmt das von der Fettwanne aufgefangene Fett auf. Die Schale sollte nach jedem Grillen gereinigt werden.
Fazit zur Gasgrill – Wartung
Erst nach der Gasgrill – Wartung kann und sollte die Grillsaison beginnen. Dazu noch einige letzte Anmerkungen.
- Die Gasleitung als Verbindungsstück und Druckminderer wird mit Gasflasche und Gasgrill verschraubt.
- Der Druckregler wird erst und nur dann aufgeschraubt, wenn sich der Weichdichtring im Flaschenventil befindet.
- Bei der geringsten Leckage sollte das Ventil sofort geschlossen werden.
- Das lecke Verschleißteil wird wahlweise abgedichtet oder im Original ausgetauscht.
- Zu den Vorteilen des Gasgrills gehören günstiger Unterhalt, leichte Reinigung, unaufwändige Grill-Wartung sowie seine schnelle Einsatzbereitschaft.
Mit der richtigen Wartung und Pflege hast du sicher lange Freude an deinem Grillgerät. Aber auch unverschuldet kann dein Gasgrill zu Schaden kommen. Damit es nach einem Sturm bzw. Unwetter keine böse Überraschung gibt, solltest du prüfen, ob dein Grill versichert ist. Mehr zur Sturmschaden Grill Versicherung erfährst du in unserem Beitrag zum Thema.
Du benötigst einen neuen Gasgrill? Worauf du beim Gasgrill-Kauf achten solltest, kannst du in unserem Artikel zu Thema Gasgrill Test nachlesen.