Ein Tomahawk Steak grillen und das mit der richtigen Kerntemperatur? Viele fragen sich, was genau ein Tomahawk ist und wie man es perfekt grillt. Das Tomahawk ist ein dick geschnittenes Entrecôte bzw. Ribeye Steak und wird aus dem hinteren Teil der Hochrippe bis in Roastbeef hinein geschnitten. Der Rippenknochen wird komplett am Fleisch gelassen. Die Zubereitung ist aufgrund der Größe und Dicke nicht immer einfach.
Woher kommt der Begriff Tomahawk Steak?
Tomahawk ist der Begriff für ein Kriegsbeil der amerikanischen Ureinwohner. Es zeichnet sich durch einen Stiel mit einem kleinen Axtkopf aus. Und genau an diese Form erinnert das Tomahawk Steak mit seinem langen Knochen und dem Fleisch. So einfach erklärt sich der Name Tomahawk für das beliebte Steak.
Was ist ein Tomahawk Steak?
Wie schon angesprochen, ist das Fleisch identisch mit dem Entrecôte oder Ribeye Steak. Der buchstäblich große Unterschied ist der Knochen. Der macht zunächst einmal viel Eindruck, wenn du das gut ein Kilogramm schwere Steak auf dem Grill platzierst. Im Gegensatz zum Rinderkotelett bleibt bei diesem Steak Cut der gesamte Rippenknochen erhalten. Das Tomahawk gilt daher als ein besonders ursprünglicher, archaischer Grillgenuss – auch wenn dieser Schnitt in Deutschland erst im 21. Jahrhundert populär wurde. In den USA hat das Tomahawk Steak hingegen eine längere Tradition.
Warum hat das Tomahawk Steak einen Knochen?
Es gibt keine Sauce und es wird nicht geschmort – warum hat das Tomahawk-Steak dann ein langes Knochenstück? Wer selten grillt, mag sich diese Frage stellen. Wer hingegen schon einmal ein üppiges Ribeye Steak mit ganzem Knochen serviert hat und dafür viel Bewunderung erfahren durfte, kennt den Grund. In erster Linie ist es ein Showeffekt – aber nicht nur. Das Tomahawk ist auch ein Stück Natur, denn es zeigt, woher das Fleisch stammt: von einem ausgewachsenen Rind. Zudem präsentiert der Knochen die Herkunft des Fleisches vom Rinderrücken. Die Muskeln werden dort von den Rippen gehalten und mit dem Rumpf verbunden.
Ein Steak mit Knochen am Fleisch zu grillen, welches auch am Knochen gereift ist, hat darüber hinaus auch Einfluss auf den Geschmack. Während der im Vergleich zum Schmoren kurzen Zeit über der Hitze setzt der Knochen zwar nicht so viele Aromen frei, sorgt aber für ein gleichmäßiges, saftiges Grillergebnis. Ohnehin gehört das Tomahawk dank seiner Marmorierung zu den Steaks, die alles andere als trocken sind.
Das ideale Steak für mehrere Personen
Das Tomahawk hat noch einen weiteren Vorteil: Es macht gleich mehrere Gäste satt, einen normaler Appetit vorausgesetzt. Das heißt, du musst nicht viele kleine Steaks grillen, sondern kannst dich voll darauf konzentrieren, das Tomahawk zur Perfektion zu bringen. Auch abzüglich des Knochens bleiben (je nach Rinderrasse und Schnitt) gute 800 Gramm saftiges Fleisch übrig. Noch ein Pluspunkt: Dank der Dicke des Steaks kannst du das Fleisch scharf angrillen (Röstaromen!), ohne Angst zu haben, es zu übergaren.
Wie sieht ein gutes Tomahawk Steak aus?
Zunächst einmal hat es einen langen Knochen und einen üppigen Anteil Fleisch, logisch. Zudem zeichnet sich gute Ware durch eine schöne Marmorierung aus. Manche Tomahawks im Handel haben einen Fettrand – der lässt sich knusprig karamellisieren, ist aber kein Muss. Wenn du dich für ein trocken gereiftes Tomahawk entscheidest, sollte das Fleisch eine intensive rote Färbung aufweisen. Der Geschmack ist dann besonders vollmundig und leicht nussig.
Ansonsten hast du die Wahl verschiedener Rassen. US Beef stammt häufig vom Angus, in Deutschland ist das Simmentaler Rind eine absolute Delikatesse.
Wie grillt man ein Tomahawk Steak?
Ob der Knochen geputzt ist oder ein wenig Fleisch an ihm haftet, ist kein Kriterium für Qualität. Manche Metzger möchten ihren Kunden ein „schönes“ Steak mit blankem Knochen anbieten. Andere setzen auf die archaische Optik eines Knochens mit Fleisch, der beim Grillen eine intensive Färbung erhält – zum Abknabbern eignet er sich jedoch weniger.
Grundsätzlich grillt man ein Tomahawk Steak nicht anders als ein normales Steaks, wäre da nicht der Größenunterschied. Du brauchst natürlich für das Steak mit Knochen einen Grill der passt. Die Zubereitung ist ein Erlebnis und jeder deiner Gäste wird das Steak bestaunen. Die meisten Tomahawks wiegen in etwa 1,5 Kilo und wirkliche Grillfans sind natürlich von so einem Stück Fleisch, das auch noch Dry Aged gereift wurde, begeistert.
Die Qualität und die Herkunft des Fleisches sind natürlich wichtig. Unser Steak kam aus Deutschland und wurde 21 Tage lang mit dem Dry Aged Verfahren gereift. Es ist eine jahrhundertalte Technik der Fleischreifung die hierzulande auch als Trockenreifung oder Abhängen bekannt ist. Du kannst so ein Fleisch übrigens auch zu Hause reifen lassen. Wie das geht erfährst du in unserem Beitrag „Dry Aged Steak – so reift dein Dry Aged Beef bei dir zu Hause in Perfektion“.
Zubereitung
-
Das Tomahawk Steak auspacken, vorsichtig abtupfen und dann salzen.
-
Dann das Steak auf den heißen Grill (direkte Zone), in den Beefer oder – so haben wir es gemacht – auf die Steak Zone legen.
-
Achtet darauf, dass beide Seiten des Steaks eine gute Hitze abbekommen. Dreht es nach kurzer Zeit erst um 90 Grad für eine schönes Grillmuster, dann auf die andere Seite.
Unser Tipp: Du kannst den Fettrand auch kreuzförmig anschneiden und extra angrillen, damit er richtig schön kross wird. -
Nach dem scharfen Angrillen der Seiten, legt ihr das Steak in die indirekte Grillzone und zieht es auf die gewünschte Kerntemperatur. Bei uns waren das 54°C, um den Gargrad medium zu erreichen. Dazu könnt ihr ein Grillthermometer verwenden.
-
Ist die Temperatur erreicht, holt ihr das Steak vom Grill und packt es in eine Box oder deckt es ab, sodass sich die Hitze verteilen kann. Achtung: Hierbei steigt die Kerntemperatur nochmal um 1 bis 2 °C. Nach 5-10 Minuten könnt ihr das Steak anschneiden und genießen. Guten Appetit!
Tipp: Verwende ein Grillthermometer, um die gewünschte Kerntemperatur für Tomahawk Steak nicht zu verpassen. So ist es kein Problem, den gewünschten Gargrad zu treffen.
Garstufen und Kerntemperatur Tomahawk Steak
Die optimale Kerntemperatur für dein Tomahawk Steak richtet sich natürlich danach, welchen Garstufe du bevorzugst:
Kerntemperatur | Rare (blutig) | Medium rare (im Kern noch leicht blutig) | Medium (rosa) | Well done (durch) |
---|---|---|---|---|
Tomahawk Steak | 44-47°C | 48-54°C | 56-59°C | 60°C |
Tomahawk Steak im Backofen zubereiten
Tomahawk im Backofen, geht das? Klar, du brauchst nur ausreichend Platz im Ofen – und eine Grill- oder Gusseisenpfanne. Ohne die wird es schwierig, die Röstnoten zu zaubern. Ansonsten ist ein Tomahawk Steak aus dem Backofen kaum vom gegrillten Original zu unterscheiden.
Grundsätzlich hast du auch hier die zwei Garmethoden zur Wahl, rückwärts oder vorwärts. Beim Rückwärtsgaren ist es einfacher, den Garpunkt zu treffen, daher konzentrieren wir uns auf diese Variante. Wenn du lieber vorwärts garen möchtest, dann gilt: erst scharf anbraten, hinterher im Backofen garziehen.
Für das Tomahawk Steak aus dem Backofen brauchst du nicht viel: Tomahawk Steak, einen BBQ-Rub nach Wahl und
Butterschmalz.
Unser Rezept für Tomahawk Steak aus dem Backofen sieht keinen speziellen Rub vor. Wenn du den puristischen Fleischgenuss schätzt, nimmst du einfach etwas Salz, das du nach dem Zubereiten über das Steak streust. Ansonsten eignen sich alle trockenen Rubs, mit denen du das Fleisch vor dem Garen würzt.
Während das gewürzte Fleisch auf Zimmertemperatur vorwärmt, stellst du den Backofen auf 100 °C Ober- und Unterhitze ein. Kleide dann ein Backblech mit Backpapier aus und platziere das Steak so, dass es nirgends übersteht.
Als Nächstes ein Grillthermometer an der dicksten Stelle und nicht am Knochen ins Fleisch stechen, sodass du die Kerntemperatur überwachen kannst. Nun kannst du das Steak in den Ofen schieben und bis 2 °C unter der gewünschten Kerntemperatur garen lassen. Das dauert je nach Dicke und Temperatur gut 2-3 Stunden.
Wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist, das Tomahawk Steak aus dem Backofen nehmen und die Pfanne mit Butterschmalz erhitzen. Das Steak darin von jeder Seite scharf anbraten, sodass eine braune Kruste entsteht. Dabei steigt die Kerntemperatur noch einmal um 2 °C an. Vor dem Anschneiden noch 5 Minuten ruhen lassen.
Wie viel Zeit brauche ich für mein Tomahawk Steak?
Die Dauer, bis ein Tomahawk Steak perfekt gegart ist, hängt von der Zubereitungsmethode ab. Wenn du es zuerst scharf angrillst und dann indirekt auf dem Grill garst, dauert es gar nicht so lange. Plane hierfür eine Dauer von etwa 20-30 Minuten insgesamt. Selbstverständlich kommt es auch immer auf die Dicke des Stücks und die gewünschte Kerntemperatur an. Tomahawk rückwärts gegrillt oder aus dem Backofen dauert länger, denn es wird zuerst schonend bis knapp unter die gewünschte Kerntemperatur gebracht und dann erst gegrillt oder gebraten. Hier kalkulierst du eine Zubereitungszeit von 2-3 Stunden.
Steak mit Knochen: Was muss ich beachten?
Das Tomahawk ist ein typisches Steak mit Knochen. Der Knochen hat verschiedene Eigenschaften. Zum einen macht er einfach viel Eindruck, wenn er auf dem Rost liegt. Doch das ist nicht der einzige Aspekt. Er sorgt auch dafür, dass das Fleisch viel Aroma bekommt und gleichmäßig gart.
Doch gibt es beim Steak mit Knochen auch etwas zu beachten? Im Grunde nicht viel. Achte darauf, dass der Knochen nicht übersteht und auf dem Grill ebenfalls ausreichend Hitze abbekommt. Wichtig ist auch, dass du die Kerntemperatur nicht direkt am Knochen misst, hier könnte der Wert im Vergleich zum Fleisch verfälscht sein. Serviert wird das Steak mit Knochen übrigens meist abgelöst und aufgeschnitten.
Welche Beilagen passen zu Tomahawk Steak?
Grundsätzlich passen viele BBQ-Klassiker zu Tomahawk. Das Fleisch hat eine kräftige, röstige Kruste und ist wunderbar saftig. An heißen Sommertagen ist ein leicht gekühlter Coleslaw genau das Richtige, um das Steak zu begleiten. Ebenso eignen sich gegrillter grüner Spargel und buntes Grillgemüse. Suchst du nach einer besonderen Beilage, dann probiere Süßkartoffelpommes aus dem Drehspießkorb.
Bei den Saucen bevorzugen viele klassische amerikanische BBQ-Sauce mit leichter Schärfe. Sie harmoniert schön mit dem kräftig gerösteten Rindfleisch. Für ein südamerikanisches BBQ kannst du auch Chimichurri dazu reichen. Möchtest du es lieber milder? Dann probiere Cocktailsauce zum Tomahawk Steak. Das ist zwar keine klassische Kombination, aber auf jeden Fall ein Geschmackserlebnis.
Übrigens: Du möchtest wissen, was du sonst noch so alles auf deinem Grill zubereiten kannst? In unserem Magazin erwarten dich über 500 weitere, leckere Grillrezepte mit detaillierten Schritt-für-Schritt Anleitungen.